Heilverfahren
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In unserer Praxis setzen wir eine ganze Reihe unterschiedlicher Heilverfahren ein.
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Hyperthermie
Was ist Hyperthermie?
Das Wort selbst stammt aus dem Griechischen und bedeutet Überwärmung. Durch dieses Verfahren soll erreicht werden, dass die behandelten Gebiete besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, dabei gleichzeitig aber Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen im Behandlungsgebiet reduziert werden. Insbesondere ist die Hyperthermie geeignet Krebszellen anzugreifen, ohne gesundes Gewebe zu schädigen.
Wenn man tiefe Körperschichten erwärmen möchte, ist das nicht ohne weiteres möglich. Eine externe Wärmezufuhr ist meist wenig hilfreich, da der Körper über oberflächliche Gefäße und Schweißproduktion die zugeführte Wärme sofort wieder ableitet. Der Einsatz von Mikrowellen hingegen erwärmt zwar ebenfalls die Tiefe, schädigt gleichzeitig aber auch gesundes Gewebe.
Erst durch Entwicklung der Elektrohyperthermie ist es gelungen, Wärme oder Hitze bis in die tiefen Körperschichten zu bringen, ohne dabei gesundes Gewebe zu schädigen. Elektrohyperthermie eignet sich daher besonders zur regionalen Behandlung (auch lokoregionale Hyperthermie).
Lokoregionale Hyperthermie in unserer Praxis
In unserer Praxis in München verwende ich lokoregionale Hyperthermie mit verschiedenen Geräten. Dabei wird mit Hilfe zweier Elektroden ein elektrisches Feld aufgebaut. Im Gegensatz zu Gleichstrom, der an der Oberfläche der Haut abfließen würde, ist ein Hochfrequenzfeld in der Lage, den Körper zu durchdringen und dabei Gewebe in der Tiefe zu erwärmen. Diese Hochfrequenzfelder werden entweder kapazitiv oder resistiv gekoppelt.
Folgende Verfahren kommen zu Einsatz:
Indiba Hyperthermie
Diese einfachere Gerät hat zwei Elektroden: eine Plattenelektrode, auf der der Patient liegt, und eine Handelektrode, die über dem Tumor bewegt wird. Die Haut des Patienten wird dazu mit einem Gel befeuchtet. Diese Form der Hyperthermie eignet sich besonders für die Oberflächen- oder Halbrtiefenhyperthermie.
Die Ausgangsleistung des Gerätes liegt bei ca. 100-150 W, die Behandlung dauert etwa 20 Minuten (eine längere Behandlungsdauer würde die Haut zu stark erwärmen).
Hi-Deep 600W Hyperthermie
Dieses Hi-Tech-Gerät hat gekühlte Elektroden. Das erwärmt die Haut weniger stark und die Hitze lässt sich im Tumor stärker fokussieren. Der Computer berechnet die optimale Energiemenge, um das Tumorgewebe anzugreifen.
Die Ausgangsleistung des Gerätes liegt bei 600W und hat damit die höchste Ausgangsleistung aller momentan verfügbaren Geräte.
Wie wirkt die Hyperthermie?
Durch die lokale Überwärmung kommt es zu einer Verbesserung der Durchblutung im behandelnden Gebiet, außerdem zu einer Erhöhung der Sauerstoffversorgung und dem Abtransport von Säuren, anfallenden Stoffwechselprodukten, Entzündungsbotenstoffen und Lymphflüssigkeit. Die Zellwände werden durch das elektrische Feld durchlässiger, die Nährstoffversorgung nimmt zu und die Zellen können sich besser regenerieren. In der Folge heilen Wunden schneller, Entzündungen werden reduziert und Schwellungen abtransportiert. Die Hyperthermie stellt sowohl für das geschädigte, entzündete wie auch das überalterte Gewebe einen Reiz zur Regeneration und Regulation dar.
Hyperthermie und Tumorzellen
Das Verfahren hat außerdem eine besondere Wirkung auf Tumorzellen. Aufgrund ihres veränderten Stoffwechsels reagieren Tumorzellen sehr empfindlich auf Hitze und das elektrische Feld. Das ist besonders dann der Fall, wenn man Hyperthermie mit Chemotherapie, Bestrahlung, aber auch Hochdosis-Vitamin-C-Therapie kombiniert. Normalerweise reagieren Tumorzellen auf diese Behandlung mit einer so genannte Apoptose: dem natürlichen Zelltod. Außerdem bilden Tumorzellen unter Hitzeeinwirkung spezielle Eiweißkörper (Hitzeschockproteine), die einen starker Stimulus für das Immunsystem darstellen.
Bei welchen Krankheitsbildung ist die Anwendung von Hyperthermie empfehlenswert?
Orthopädische Indikationen: u.a. Bandscheibenvorfälle, Rückenschmerzen, Verspannungen, Schulterbeschwerden, Kniearthrose, Tennisellbogen, Gelenkarthrose, Gelenkentzündungen, Knochenbrüche, Zerrungen
Innere Medizin: u.a. Lungenerkrankungen, wie Asthma, Lebererkrankungen, Magen-Darmerkrankungen z.B. Colitis ulcerosa, Gastritis
Onkologie: unter anderem Brustkrebs, Prostatakrebs, Lebermetastasen, Gebärmutterhals- und Uteruskrebs, Hirntumore, Lungenkrebs, Knochentumore, Basaliome und andere Hauttumore
Urologie: Blasenentzündungen, Prostatavergrößerung, Inkontinenz, Adnexitis
Gynäkologie: Myome
Dermatologie: Akne, Ekzeme, Neurodermitis, Falten, Cellulite, schlaffes Gewebe (Gesicht, Hals, Bauchdecke, Brust), Basaliome
HNO-Erkrankungen: Sinusitis
Neurologie: Schmerzen unterschiedlicher Art (z.B. Trigeminusneuralgie, Karpaltunnelsyndrom), Polyneuropathie
Sportmedizin: Muskelfaserrisse, Gelenk- und Bänderverletzungen, Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Epicondlylitis
Welche Kontraindikationen gibt es?
Herzschrittmacher im Behandlungsfeld, Schwangerschaft bei Bauchbehandlungen, Metallendoprothesen im Behandlungsfeld